Saisonvorbereitung 2012, vorläufige Ergebnisse, Anpassungsbedarf & Weiterentwicklung
Der Gesamtworkshop vom 21. Bis 23. März 2012 zur Saisonvorbereitung 2012 mit allen Projektpartnern fand dieses Mal an zwei Standorten statt.
Am 21. und 22. März gab es zunächst am Sitz des IfaS, auf dem Umwelt-Campus Birkenfeld, einen intensiven Austausch der interdisziplinären Arbeitsgruppen. Dabei wurden die Arbeiten für die kommende Saison vorbereitet, erste sich abzeichnende Ergebnisse im Kontext der praktischen Anwendung erörtert und die Weiterentwicklung im Projekt diskutiert.
Am 22. März nachmittags ging es dann zum saarländischen Modellstandort Marpingen, wo das Prinzip „Naturschutz durch Landbau“ auf über 40 ha zusammenhängender Fläche erprobt wird. Nach einer Begrüßung der Teilnehmer durch den Ehrenvorsitzenden der Naturlandstiftung Saar, Herrn Dr. Rainer Wicklmayr, den Kurator der Stiftung, Herrn Ludger Wolf, den NABU-Landesvorsitzenden Ulrich Heintz und den Geschäftsführer der Naturlandstiftung und der Ökoflächen-Management GmbH, Herrn Eberhard Veith, hatten die Teilnehmer die Gelegenheit, das zuvor besprochene Vorgehen für 2012, sowie weiterführende Ansätze am konkreten Beispiel abzustimmen.
Am Abend dann luden die Gastgeber am Standort zu einer Abendveranstaltung auf das Hofgut Imsbach, den Sitz der Stiftung, ein. Der alte Gutshof, von dem aus die Stiftung und ihre Tochtergesellschaften mittlerweile über 500 ha Land bewirtschaften, hat eine bewegte Geschichte. Wie Dr. Wicklmayr am Abend erläuterte, wurde das Gut seinerzeit von Napoleon vereinnahmt, der die Anlage kurzerhand an seinen Reitergeneral Lapointe verschenkte. Nach drei Generationen der Lapointe kam es zur Verstaatlichung, 1987 erfolgte der Ausbau zum saarländischen Ökologiezentrum, seit 2007 ist das Gut im Besitz der Naturlandstiftung, die nach der Übernahme den historischen Landschaftspark wiederbelebte.
Nach Ankunft der Gruppe gaben Eberhard Veith und Ludger Wolf einen Überblick über die Aktivitäten vor Ort. Heutzutage betreibt die Stiftung am Standort Hofgut Imsbach einen Landschaftspflegehof, auf dem unter anderem alte Haustierrassen in Weidehaltung gehalten werden. Auch die Bewirtschaftung der knapp zehn Kilometer entfernten Modellflächen in Marpingen wird von hier organisiert. Die Liegenschaften am Gutshof werden über eine Hackschnitzelheizung mit Wärme versorgt, so dass auch der Absatz für die in Marpingen erzeugten Festbrennstoffe gegeben ist.
Am 23. März schließlich kamen die Projektpartner noch einmal am Umwelt-Campus zusammen um die Ergebnisse des Workshops zu resümieren und die Vereinbarungen für 2012 zu verabschieden.
Die Praxis und die Erkenntnisse der Forschergruppen an den Modellstandorten zeigen bereits jetzt, dass extensive Anbausysteme mit Nachwachsenden Rohstoffen vielfältige Leistungen für den Schutz abiotischer und biotischer Ressourcen, u.a. für mehr Erosions- und Klimaschutz (z.B. im Agrarholzanbau), für die Schließung von Nährstoffkreisläufen und für mehr Biodiversität und Biotopverbund, erbringen können. Neben der Zielrichtung der Entwicklung extensiver Landnutzungskonzepte für die Produktion nachwachsender Rohstoffe als mögliche Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen erarbeitet ELKE damit auch Lösungen für die aktuelle Diskussion über das „Greening“ der gemeinsamen EU-Agrarpolitik (GAP).