Laufzeit: 3/2010-3/2013
Ein vielfältiger, extensiver Anbau nachwachsender Rohstoffe schafft mehr Vielfalt in der Kulturlandschaft und damit auch mehr Natur- und Umweltschutz in der Fläche. Ehemalige konventionell geführte Äcker weisen nach der Etablierung von Agrargehölzen, Blüh- und Getreidegemengen eine höhere Biodiversität (Artenvielfalt) auf, speichern mehr Kohlenstoff im Boden (Klimaschutz) und bereichern das Landschaftsbild (Ästhetik). Bereits nach zwei bis drei Jahren verschiedener Untersuchungen zu Feldbiologie, Bodenkunde, Pflanzenbau und Sozioökonomie (2010-2012) sind diese Leistungen wissenschaftlich fundiert in einer ersten, klar positiven Tendenz bestätigt.
Herausragend sind zum einen die Untersuchungen im Raumverbund, also die parallele Erfassung der Arteninventare verschiedener Quellbiotope, eines Vergleichsraumes und der extensiven Kulturen. Zum anderen ist der iterative Entwicklungsprozess mit der Praxis und den Fachbehörden an vier Modellstandorten deutschlandweit einzigartig. Durch die Verbindung einer modellhaften Umsetzung mit intensiven Forschungsarbeiten konnten unterschiedliche Sichtweisen, sich ergänzendes Wissen und regional gemeinsam erarbeitete Lösungen im Feld sichtbar werden.
Unser heutiger Kulturlandschaftswandel wird weiter beschleunigt durch Klima- und Strukturwandel, Flächenumwidmung durch Baumaßnahmen, die Energiewende (Bioenergie) und eine äußerst unterschiedliche Bevölkerungsentwicklung in Deutschland. Diese Dynamik braucht neue kooperative Prämissen und folgerichtig neue Konzepte, die mehr Nutzen auf derselben Fläche organisieren, also z.B. Natur- und Umweltschutz mit der Biomasseproduktion verknüpfen. ELKE entwickelt derartige Mehrnutzungskonzepte, ergänzt und erweitert bestehende Werkzeuge zur Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen und ermöglicht so die raumbezogene Entwicklung neuer und zeitgemäßer Landnutzungsstrategien in Deutschland.
Den Schlussbericht zur Phase III können Sie hier herunterladen. Nachdruck und Verbreitung sind ausdrücklich erwünscht. Anregungen, Erweiterungen und konstruktive Kritik sind uns willkommen.
Wir danken allen Partnern, Kolleginnen und Kollegen für die gute und praxisorientierte Zusammenarbeit in ELKE. Ein besonderer Dank gilt der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffee.V. (FNR) für die konstruktive Begleitung und Förderung dieses Bundesverbundprojektes mit Mitteln des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aufgrund eines Beschlusses des deutschen Bundestages.